Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Anna Rita Hollaus
(2012):
Evaluation of Methods Estimating Soil Loss after Coarse-Scale Disturbances on a Montane Mixed Forest Site in the Northern Limestone Alps.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Waldökologie (IFE),
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 111.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Waldböden in geneigtem Gelände sind besonders nach großflächigen Störungen wie Windwürfen erosionsanfällig. Rendsinen werden als besonders empfindlich erachtet, da neben Erosion auch Humusmineralisation zu Bodenverlusten führen kann. Zur Quantifizierung der Bodenverluste wurden im Höllengebirge (Österreichische Kalkalpen) zwei Methoden getestet. Die Studie umfasst einen intakten Bergmischwald und zwei angrenzende Windwurfflächen (2007, 2009). Die Änderung der Bodenbedeckung der älteren Windwurffläche im 3. Jahr nach der Störung wurde über Interpretation von Orthofotos aus 2009 und 2010 dokumentiert. Veränderungen der Bodenmächtigkeit über die Zeit wurden mit räumlich verteilten Bodenpegeln auf allen drei Flächen gemessen. Die Luftbildinterpretation zeigte einen Anstieg des Felsanteiles um 4 % im dritten Jahr nach dem Störungsereignis, obwohl die Vegetation bereits um 21 % mehr Fläche einnahm. Laut Pegel verschwanden zwischen Juli 2010 und November 2011 im Wald 0,9 +/- 0,5 cm, auf der jungen Störungsfläche 2,6 +/- 0,6 cm und auf der älteren 1,4 cm +/- 0,5 cm Boden, vorwiegend Auflagehumus. Bedenkt man die mittlere Bodenmächtigkeit von 15,0 +/- 10,5 cm sind diese Mengen beträchtlich. Umgerechnet auf Bodenverlustraten bedeuten dies 0,4 t.ha^-1.a^-1, 30,1 t.ha^-1.a^-1und 9,6 t.ha^-1.a^-1. Es lässt sich ableiten, dass Bodenverluste auf Störungsflächen in den Nördlichen Kalkalpen hauptsächlich von vorhandener Vegetationsbedeckung und klimatisch gesteuerten Prozessen abhängig sind. Luftbildinterpretationen sind eine geeignete Methode zur Erosionsabschätzung für seichtgründige (Humus-)karbonatböden. Allerdings dokumentiert sie nur Änderungen der Oberflächenbedeckung. Pegelmessungen zeige früher Änderungen auf, sind aber in der räumlichen Aussagekraft beschränkt. Die beiden Methoden ermöglichen in Kombination eine gute Abschätzung der Standortsveränderung durch Erosion und Mineralisation von Humuskarbonatböden.
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Beurteilende(r):
Katzensteiner Klaus
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1.Mitwirkender:
Mansberger Reinfried