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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Tobias Mayr (2018): Anbau von Körnerleguminosen als Speiseware im oberösterreichischen Alpenvorland unter Bedingungen der biologischen Landwirtschaft.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Ökologischer Landbau (IFÖL), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 75. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Global gesehen ist die Landwirtschaft für ca. ein Fünftel der vom Menschen verursachten Treibhausgase verantwortlich. Besonders ressourcenaufwendig ist die Produktion tierischer Produkte. Körnerleguminosen enthalten in ihren Samen wie tierische Produkte sehr viel Protein und können so ressourcenschonend zu einer gesunden Ernährung beitragen. Im vorliegenden Versuch wurden sechs Speisekörnerleguminosen (zwei Bohnen, zwei Linsen, eine Palerbse und Blaue Lupine) am Versuchsstandort Lambach/Stadl-Paura der HBLFA Raumberg-Gumpenstein auf ihre Anbaueignung im oberösterreichischen Alpenvorland getestet. Der Aufgang war bei Linsen (Berglinse 72 %, Alblinse 78 %) und Bohnen (Rotholzer 78 %, Black Turtle 82 %) am höchsten, was auch in der größten Blattfläche resultierte. Unkraut gab es bei Palerbse und Lupine am meisten. Wurzelknöllchen waren bei den Bohnen am wenigsten vorhanden. Ertragsbestimmend war im Versuchsjahr 2017 der sehr trockene und heiße Juni durch den sich die Kulturen zwar schnell entwickelten, aber auch viele ihrer Blüten und Hülsen abwarfen. Den besten Ertrag lieferten die Bohnen (Bl. T. 1.628 kg ha-1, Roth. 1.028 kg ha-1), gefolgt von der Palerbse (766 kg ha-1) und Linsen (Bergl. 537 kg ha-1, Albl. 457 kg ha-1). Die Lupine lieferte wegen ihrer Kalkempfindlichkeit kaum Ertrag. Die untersuchten Anbausysteme Breit- und Reihensaat zeigten keinerlei Einfluss. In den Lupinensamen wurden die höchsten Gehalte an Rohprotein und Fett gemessen, Mineralstoffe waren bei der Black Turtle am meisten vorhanden. Der Deckungsbeitrag hängt stark von den Erzeugerpreisen ab, die erzielt werden können. Bei einem Preis von 1,90 € kg-1, wie bei angenommener Lieferung an eine Erzeugergemeinschaft, fiel der Deckungsbeitrag aber abhängig vom Ertrag sehr gut aus (am höchsten bei der Bl. T. mit 2.300 € ha-1). Der Versuch hat gezeigt, dass es im humiden Alpenvorland möglich ist, Speisekörnerleguminosen anzubauen und sich der Anbau für LandwirtInnen als interessante Option erweisen kann.

Beurteilende(r): Friedel Jürgen Kurt
1.Mitwirkender: Gollner Gabriele
2.Mitwirkender:

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