Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Stefan Ludwig Muehlbauer
(2008):
Synopse der Pflanzengesellschaften des Fürstentum Liechtenstein.
Diplomarbeit / Masterarbeit,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 90.
UB BOKU
obvsg
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Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- In dieser Arbeit werden alle in Liechtenstein gefundenen Syntaxa abgesehen der Wälder untersucht und eine Bewertung des heutigen Zustandes der Vegetation vorgenommen.
Das Resultat zeigt, dass vor allem in der anthropogenen Intensivlandschaft des Alpenrheintales
ein Verlust an Primärbiotopen und Biodiversität festzustellen ist. Die Entwicklung läßt eine Uniformierung der Landschaft erkennen, in der konkurrenzstarke Pflanzengemeinschaften in einer stark gestörten Umwelt dominieren. Im Talraum liegt zum Beispiel eine Vielzahl an unterschiedlichen Pflanzengesellschaften vor, die meist auf kleine Flächen beschränkt sind. Knapp die Hälfte dieser Syntaxa, vor allem Ruderal- und Segetalgesellschaften, ist degradiert vorhanden. Diese Zahl verringert sich, je weiter man dem Höhengradienten nach oben folgt. Im klimabegünstigten Talraum können Neophyten und wärmeliebende Pflanzen mit den rapiden Veränderungen seit den letzten 60 Jahren am besten mithalten und verbreiten sich zunehmend auch in Primärbiotopen wie Streuwiesen und Röhrichten, wohingegen die ursprünglichen Pflanzenverbände vereinzelt oder nur noch in Schutzgebieten vorkommen. Davon betroffen sind vor allem Gesellschaften der Gewässer oder Nassflächen. Die Anzahl der Rote Liste Arten ist in diesen Biotopen weitaus am höchsten, gefolgt von mageren Wiesenflächen. Der Bergraum blieb von der Industrialisierung und den volkswirtschaftlichen Veränderungen mit allen Auswirkungen weitgehend verschont. Auch wenn die höhergelegenen Flächen anthropogen gefördert und genutzt sind, trägt hier die extensive Art und Weise, wie dies geschieht, eher zu einem Erhalt der Biodiversität bei. Insgesamt besitzt das Land Liechtenstein auf Grund seiner naturräumlichen Voraussetzungen eine potentiell sehr differenzierte natürliche Vegetation.
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Beurteilende(r):
Bernhardt Karl Georg