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Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:

Markus Steininger (2010): Anpassungsfähigkeit landwirtschaftlicher Familienbetriebe im Vollerwerb im Ackerbaugebiet.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Agrar- und Forstökonomie (AFO), BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 68. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
In den vergangenen Jahrzehnten gab es einschneidende Veränderungen in den strukturellen, technischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Landwirtschaft. BetriebsführerInnen mussten sich an die Veränderungen anpassen und neue Möglichkeiten nutzen lernen. Diese Diplomarbeit befasst sich mit Strategien und Prinzipien, welche Landwirtinnen und Landwirte im Ackerbaugebiet anwenden, damit ihr Betrieb den steten Wandel effektiv und innovativ nutzen kann. Als theoretischer Rahmen wurde die Resilienz-Theorie gewählt. Resilienz ist die Fähigkeit eines Systems trotz Schocks und Störung seine Funktionen aufrechtzuerhalten. Es wurden vier Attribute identifiziert, die die Anpassungsfähigkeit eines Systems, und damit seine Resilienz, erhöht: Lernen mit Veränderung und Unsicherheit umzugehen, Vielfalt, Weiterentwicklung und Lernbereitschaft sowie Selbstorganisation und Vernetzung. Diese vier Attribute wurden in dieser Diplomarbeit auf die Landwirtschaft umgesetzt. Die Daten für den empirischen Teil dieser Arbeit wurden durch Tiefeninterviews mit zwölf Landwirten im Bezirk Hollabrunn erhoben und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass landwirtschaftliche Betriebe im untersuchten Gebiet verschieden Strategien verfolgen um den Familienbetrieb lebensfähig zu erhalten. Die wichtigsten Strategien waren Flächenausweitung sowie unterschiedliche Kombinationen von Diversifizierung und Spezialisierung. Auch verfolgten alle Betriebe eine Kombination von Strategien um Schocks und Stress abpuffern zu können. Die Herausforderung der Betriebsführung besteht darin, die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität zu sichern um auf Änderungen rasch reagieren zu können. Bei den von den Landwirten genannten Prinzipien für die Betriebsführung war die Wirtschaftlichkeit das zentralste Prinzip. Weiters wurden genannt: Kooperationen, Investitionen, Kostenkontrolle Individualisierung, und Netzwerke. Diese Prinzipien wurden auf den Betrieben sehr differenziert umgesetzt. Die persönliche Einstellung (z.B. Offenheit für Neues, lebenslanges Lernen) und ausreichend Zeit für die Familie waren auch wesentliche Aspekte, die in der Betriebsführung berücksichtigt wurden, nicht zuletzt um die Freude am Beruf und die Lebensqualität aufrechtzuerhalten.

Beurteilende(r): Darnhofer Ika

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