Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Ulla Bernkopf
(2017):
Bacterial background flora in the detection of food-associated Yersinia.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Lebensmittelwissenschaften,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 126.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Enteropathogene Yersinien gehören zu den häufigsten Erregern von Zoonosen in der EU (EFSA und ECDC, 2016). Der Nachweis von präsumtiv pathogenen Yersinia enterocolitica erfolgt standardmäßig mit der Kultivierungsmethode EN ISO 10273:2003, welche von wissenschaftlichen Fachkreisen aufgrund der schwachen selektiven Anreicherung kritisiert wird (EFSA, 2007). Um die anfangs geringe Anzahl an Yersinien in Lebensmitteln nachweisen zu können, ist eine Anreicherung der Proben erforderlich. Hierbei werden jedoch auch andere lebensmittelassoziierte Bakterien angereichert, welche den Nachweis von Yersinia-Spezies negativ beeinflussen. Eine weitere Herausforderung stellt die morphologische Differenzierung von Yersinien und anderen mitangereicherten Bakterien dar. In dieser Arbeit wurden, basierend auf der EN ISO 10273:2003-Norm, Schweinekarree und Rohmilch selektiv (PSB, ITC) und universell (TSB) angereichert und sodann auf selektiven Medien (CIN, SSDC) ausplattiert. Parallel dazu wurden Proben mit pathogenen und nicht-pathogenen Biotypen von Yersinia enterocolitica und Yersinia pseudotuberculosis beimpft und ebenso angereichert. Das Ziel dabei war die Identifizierung der lebensmittelassoziierten Bakterienspezies und die Erfassung möglicher inhibierender Effekte auf das Wachstum von Yersinia spp. Dazu wurden Einzelkolonien ausgewählt und mittels Kolonie-PCR und 16S rDNA Sequenzierung identifiziert. Diese Studie zeigt die Diversität der mitangereicherten lebensmittelassoziierten Bakterien, welche vor allem aus Spezies der Gattungen Pseudomonas, Citrobacter und Serratia zusammengesetzt sind. Im Gegensatz zu Schweinskarree konnten inokulierte Yersinia-Spezies nicht in Rohmilch nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Ineffizienz der aktuellen Referenzmethode, sowie den Einfluss der lebensmittelassoziierten Hintergrundmikroflora auf die Nachweisfähigkeit von enteropathogenen Yersinien in Lebensmitteln.
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Beurteilende(r):
Domig Konrad