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Gewählte Dissertation:

Tobias Amadeus Schneider (2020): Separation of HIV-1 gag H1 Virus-like Particles from Baculovirus expressed in insect cells.
Dissertation - Institut für Bioverfahrenstechnik, BOKU-Universität für Bodenkultur, pp 89. UB BOKU obvsg FullText

Datenquelle: ZID Abstracts
Abstract:
Umhüllte virusartige Partikel (VLP) werden als vielversprechende Kandidaten für Gentherapie oder Impfstoffe der nächsten Generation angesehen. Aufgrund der eingeschränkten Auswahl von geeigneten Analytik- und Aufreinigungsmethoden stellt die Aufreinigung dieser Partikel noch eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Diese Arbeit beschreibt die Entwicklung von zwei Aufreinigunsprozesses. Der erste VLP ist ein HIV-1 gag H1 Partikel, der in Tnms42 Zellen und einem Baculovirus-Insektenzellen Expressionssystem produziert wurde. Bei dem anderen aufgereinigten Partikel handelt es sich um einen fluoreszierenden HIV-1 gag-gfp VLP und wurde mit Hilfe von HEK293 Zellen produziert. Für die Aufreinigung wurde eine Monolith QA-Anionentauscher-Chromatographiesäule gewählt. Beide Prozesse erlauben das direkte Laden des Zellkultur-Überstands, nachdem die Wirtzellen abgetrennt und der Überstand mit Nukleasen behandelt und filtriert wurde. Der jeweils finale Prozess reichert Protein und DNA der Wirtzelle zu hohem Anteil ab und reduziert andere partikuläre Verunreinigungen signifikant. Bei einer angenommenen Partikelmenge von 1x10^9 Partikeln pro Impfdosis, konnten 450 Impfdosen aus 100 mL Zellkulturüberstand im Baculovirus Expressionssystem gewonnen werden. Aus dem HEK293 Prozess konnten 390 Impfdosen aus der gleichen Menge an Zellkultur-Überstand mit vergleichbarer Produktqualität und Reinheit produziert werden. Weiter wurde eine Methode für die In Prozess-Kontrolle für Bio-Nanopartikeln entwickelt, die die direkte Verfolgung der Partikel durch den Aufreinigungsprozess ermöglicht. Die Methode nutzt die Intensität von Streulicht in Multi-Winkel Streulichtdetektoren, welches direkt proportional zur Partikel-Konzentration und Partikelgröße ist. Das Detektorsignal wurde überdies noch genutzt um die relativen Form-Faktoren von Elutions-Fraktionen zu berechnen. Diese Methode ermöglicht die Unterscheidung von Partikeln aufgrund ihrer geometrischen Form direkt in den Elutions-Fraktionen.

Betreuer: Jungbauer Alois
1. Berater: Grabherr Reingard

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