HE-RO Higher Education Institutions – Region Collaboration
Abstract
Tertiäre Bildungseinrichtungen haben sowohl das Interesse der Politik, welche beabsichtigt wissens- und innovationsbasierte Regionen zu etablieren (z.B. EU 2020 Strategie), als auch der Wissenschaft, welche deren innovationsbefördernde Wirkungen untersucht, geweckt. Unter den mannigfaltigen Wirkungen, welche tertiäre Bildungseinrichtungen auf ihre Standortregion ausüben, kommt allen voran ‚Kooperationen‘ eine maßgebliche Bedeutung zu. Der Mehrwert derselben liegt unter anderem im direkten Wissensaustausch, dem gesteigerten Bewusstsein für neue Technologien und Entwicklungsmöglichkeiten, in den erhöhten Problemlösungskapazitäten und nicht zuletzt in der erhöhten Aufnahmefähigkeit für wissenschaftliches Wissen in der Region. Obwohl über längere Zeit der wissenschaftliche und politische Fokus vor allem auf R&D Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie mit kommerzialisierbarem Endprodukt gelegt wurde, weisen Konzepte wie „the engaged university“, „die unternehmerische Universität“, „die dritte Mission von Hochschulen“ darauf hin, dass das Bewusstsein geweckt und der Bedarf erkannt wurde, dass eine umfassendere Betrachtung der Interaktion zwischen tertiären Bildungseinrichtungen und ihrem regionalen Umfeld vonnöten ist. Das HE-RO Forschungsvorhaben nimmt diese Forschungsbedarfe zum Anlass und beleuchtet die Fragestellung, wie Hochschulen und regionale Akteure lernen in problemlösungsorientierten nichtkommerziellen Aktivitäten zu interagieren und kooperieren und wie diese Lernprozesse stattfinden. Dieser Fragestellung wird ein instituionentheoretischer Rahmen zugrundegelegt um Prozesse des organisatorischen Wandels und Lernens zu ergründen. Das Erkenntnisinteresse liegt dabei auf der Frage, wie nichtkommerzielle Hochschule-Region Interaktionen in den jeweiligen Regionen Legitimation und Selbstverständlichkeit erlangt haben. Der gewählte methodische Zugang ist jener eines länderübergreifenden Fallstudienansatzes wobei der Fokus auf drei sorgfältig ausgewählte europäische Regionen gelegt wird (Lund [Schweden] oder Braunschweig [Deutschland], Linz [Österreich], Enschede [Niederlande]). Methodisch werden einerseits eine historische Aushebung und Analyse von Archiv- und aktuellem Datenmaterial der letzten 30 Jahre vorgenommen sowie explorative Befragungen, Tiefeninterviews und Fokusgruppen mit ausgewählten Stakeholdern aus dem Hochschule-Region Umfeld geführt. Der innovative Forschungszugang des HE-RO Forschungsprojektes ermöglicht es a) zu analysieren wie Hochschulen zu Akteuren in regionalen Governance- und nichtkommerziellen Problemlösungsprozessen werden, b) durch den insitutionentheoretischen Rahmen den Prozess und die Einflussfaktoren, welche die Interaktion zwischen Hochschule und Region beeinflussen zu beleuchten und c) diese Prozesse durch eine dynamische und vergleichende Analyse herauszuarbeiten. Die wegweisende methodische Vorgehensweise erlaubt eine Generalisierung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf die Einflussfaktoren, welche institutionelle und organisatorische Veränderungen herbeiführen, die wiederum Einfluss auf die Interaktion von Hochschule-Region in nichtkommerziellen problemlösungsorientierten Aktivitäten ausüben.
Schlagworte Kooperation Universität - Region institutioneller Wandel Lernen in und von Organisationen Transdisziplinarität regionale Problemlösung
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Marianne Penker
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Marianne Penker
marianne.penker@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-73115
Projektleiter*in
01.04.2017 - 04.05.2017
Verena Radinger-Peer
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Verena Radinger-Peer
verena.radinger-peer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-85314
Projektleiter*in
05.05.2017 - 14.10.2021