Doktoratskolleg Nachhaltige Entwicklung - „Von der Gefahrenabwehr zur Risikokultur“ - Diskurse zum raumplanerischen Umgang mit Hochwasser in (Nieder-)Österreich
Abstract
Spätestens seit den Hochwässern 2002 fand die Thematik Naturgefahren und deren Handhabung Eingang in den gesellschaftlichen Diskurs, oftmals verbunden mit dem Hinweis, dass mit solchen Schadensereignissen aufgrund des Klimawandels vermehrt zu rechnen sein wird. Vor dem Hintergrund des traditionellen Verständnisses von Raumplanung als vorausschauende und planmäßige Gestaltung von Gebieten zur Gewährleistung der bestmöglichen Nutzung und Sicherung des Lebensraums belegen die realisierten Schäden ein Auseinanderfallen von Zielvorstellungen und Steuerungsvermögen. Als eine Reaktion auf diese Divergenz kann die Forderung zur Ausbildung einer „umfassenden Risikokultur“ gesehen werden. Motiviert durch oftmalige definitorische, inhaltliche und normative Unschärfe dieser Forderung widmet sich die Arbeit der institutionellen und organisatorischen Entwicklung des raumplanerischen Umgangs mit Naturgefahren (insbesondere Hochwässern). Dazu wird der Begriff der „Risikokultur“ konzeptuell und empirisch anhand einer (erweiterten) diskursanalytischen Forschungsperspektive erschlossen, wodurch für den Zeitraum 1990-2008 die Genese raumplanerischer Risikokulturen im Bundesland Niederösterreich rekonstruiert werden soll. Hierauf aufbauend sollen deren Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt und vor dem Hintergrund aktueller (diskursgenerierter) Normative mit Handlungsempfehlungen versehen werden.
Diksursanalyse Planungstheorie Risikokultur
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Michael Pregernig
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Mag.rer.soc.oec. Michael Pregernig
michael.pregernig@boku.ac.at
Projektleiter*in
01.06.2008 - 31.01.2010