Untersuchung von abfallwirtschaftlichen Einflussfaktoren, Effekten und Maßnahmen im Rahmen der Salzburger Abfallbilanzen 2022 bis 2024
Abstract
Im Forschungskontext umfasst Abfallmonitoring die systematische Erfassung, statistische Auswertung und Bewertung von abfallwirtschaftlichen Maßnahmen (z.B. bzgl. Sammelinfrastruktur und Öffentlichkeitsarbeit). Als Grundlage dafür soll die jährliche Aktualisierung der abfallwirtschaftlichen Datengrundlagen bezüglich der kommunalen Abfallmengen auf Gemeindeebene durchgeführt werden. Nach Plausibilisierung der erhobenen Daten werden Monitoring-Indikatoren entwickelt und abgeleitet, die derzeit laufende Entwicklungen der Auswertungsmethodik von Erfassungs- und Recyclingquoten im Rahmen des Kreislaufwirtschaftspakets der Europäischen Union berücksichtigen sollen, die im Jahr 2019 für Siedlungsabfälle und Verpackungen beschlossen wurden. Die Abschöpfung der verwertbaren Abfälle aus den gemischten Siedlungsabfällen ist auf Basis von EU-Vorgaben (z.B. Siedlungsabfallrecyclingquote, Recyclingquoten für Verpackungen), Bundes- und Landesregelungen hoch prioritär. Der gemischte Siedlungsabfall im Land Salzburg umfasst laut Restabfallanalysen 2018/19 ca. 54 Prozent an verwertbaren Altstoffen, also Fehlwürfen, die jährlich ca. 48 Tsd. Tonnen gemischten Siedlungsabfall ausmachen. Diesen Massenstrom gilt es (neben weiteren verwertbaren Altstoffen in sperrigen Siedlungsabfällen) im Sinne der Ressourcenschonung und auch Reduktion der kommunalen Ausgaben mit gezielten Maßnahmen zu reduzieren. Österreichweit bestehen seit der Standardisierung von Restabfallanalysen (2017), darauf aufbauender, bundesweiter Analysen (2018/19) und der bundesländerübergreifenden Analysen von kommunalen Abfallströmen im Projekt ‚Einflussfaktoren auf Restmüllzusammensetzung und Altstofferfassungsgrade in Österreich […]‘ (kurz: EFRA) nun Möglichkeiten zum Aufbau eines systematischen Abfallmonitorings auf Ebene Bundesland sowie strukturell ähnlicher Gemeinden. Das Projektvorhaben umfasst folgende Leistungsbereiche: 1. die Online-Datenerhebung von kommunalen Abfallbilanzen via Erhebungsportal inklusive Qualitätssicherung mittels automatisierter Plausibilitätschecks und Nacherhebung, 2. die Untersuchung von wesentlichen siedlungsstrukturellen Einflussfaktoren (z.B. Siedlungsdichte, Nächtigungszahl, Haushaltsgröße) und deren Effekte auf das Siedlungsabfallaufkommen, die Restabfallzusammensetzung und abgeleitete Indikatoren (z.B. Altstofferfassungsgrade), um Gemeindegruppen mit ähnlicher Siedlungsstruktur (auch österreichweit) betreffend Getrennterfassung quantitativ vergleichen zu können, 3. die Untersuchung der Effizienz von relevanten abfallwirtschaftlichen Maßnahmen (z.B. bezüglich Sammelsystemen, Anschlussgrade, Entleerungsintervalle, Behältervolumina) und deren Mengeneffekte innerhalb von Gemeindegruppen mit gleicher Siedlungsstruktur, um optimale Maßnahmenbündel im regionalen Vergleich und auch im Zeitverlauf erkennen und bewerten zu können, 4. die Beantwortung der Forschungsfragen, sowie 5. die Zusammenfassung und Empfehlung von abfallwirtschaftlichen Maßnahmen für einzelne Abfallströme und Regionen sowie der zu hebenden Potenziale für zusätzliche Getrennterfassung.
Schlagworte Abfallwirtschaft Monitoring Abfalltrennung Abfallverwertung
Publikationen
Mitarbeiter*innen
Peter Beigl
Dipl.-Ing. Mag.rer.soc.oec. Peter Beigl
peter.beigl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81314
Projektleiter*in
01.02.2024 - 31.12.2025