Einfluss des Klimawandels auf fluviatile Sedimenttransportprozesse in teilvergletscherten Einzugsgebieten
Abstract
Durch zahlreiche Forschungen ist bereits bekannt, dass eisfreie Alpen bis zum Ende des Jahrhunderts keine Utopie mehr sind. Es stellt sich daher die Frage, wie sich ehemals vergletscherte Einzugsgebiete auf hochalpine fluviale Prozesse und sedimentologische Bedingungen auswirken werden. Diese Veränderungen verschieben die Randbedingungen für die Entwicklungen der Flusslandschaft, aber auch auf die energiewirtschaftliche Nutzung. Das Forschungsprojekt FRAGILE (Fluvial Transport Process Alterations in partly Glaciated Catchments forced by Climate Change) zielt darauf ab, die Auswirkungen des Klimawandels auf den fluvialen Sedimenttransport anhand der Messstation Vent/Rofenache im Ötztal und den damit verbundenen Sedimenteintrag in den Inn zu quantifizieren. Das zentrale Forschungsziel ist ein besseres Verständnis für die Wechselwirkung zwischen Gletscherrückgang und dem sich ändernden Sedimentregime. Um dies zu erreichen, werden zunächst alle Daten im Einzugsgebiet gesammelt, statistische Analysen durchgeführt, die als Grundlage für weitere detaillierte Analysen der relevanten Prozesse im Einzugsgebiet dient. Durch das Geschiebemonitoring (Geophonsystem und mobile Geschiebesammler) werden täglich Geschiebedaten in Echtzeit erhoben, die bereits Aufschluss über das Durchfluss- und Sedimentverhalten geben. Zusätzlich wird die Kaskade der Sedimentprozesse als Verbindung zwischen Gletscher und Fluss erweitert bzw. der Bedarf und der Eintrag im Inn, als Unterlieger, unter dem Aspekt des Klimawandels definiert. Das Projekt umfasst auch Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für die Alpenforschung zu schärfen und die Öffentlichkeit aktiv in die Forschungsaktivitäten einzubeziehen. Damit wird nicht nur das Prozessverständnis gestärkt, sondern auch eine Validierung der vorhandenen Daten vorgenommen. Durch die erstellte Datenbank, GIS-Analysen, Sediment-, Abfluss- und Gletschermonitorings sowie meteorologische Daten können somit die Auswirkungen auf die Umwelt abgeschätzt werden. Darüber hinaus wird ein Prognosemodell auf der Grundlage der gemessenen und vorhergesagten Veränderungen im Sedimenthaushalt entwickelt, das die Abschätzung der Auswirkungen des Klimawandels in ähnlichen Einzugsgebieten ermöglicht. Diese Erkenntnisse sollen wiederum in einen Leitfaden einfließen. Durch das „fragile“ System zischen Gletscher und Sedimentdargebot lassen sich durch die geplante Forschung somit langfristige Veränderungen im Sedimenthaushalt prognostizieren und ihre Auswirkungen auf Grund des interdisziplinären Ansatzes, den das FRAGILE-Projekt verfolgt, bewerten.
- Sedimenttransportprozesse
- Gletscher
- Klimawandel
- Geschiebe
Mitarbeiter*innen
Rolf Rindler
Dipl.-Ing. Rolf Rindler
rolf.rindler@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81926
Projektleiter*in
01.07.2024 - 30.06.2027
Chiara Girardelli
Chiara Girardelli
girardelli.chiara@students.boku.ac.at
Projektmitarbeiter*in
01.07.2024 - 30.06.2027
Andrea Lammer
Dipl.-Ing. Andrea Lammer
andrea.lammer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81930
Projektmitarbeiter*in
01.07.2024 - 30.06.2027
Michael Paster
Dipl.-Ing. Michael Paster B.Sc.
michael.paster@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81918
Projektmitarbeiter*in
01.07.2024 - 30.06.2027
Sabrina Schwarz
Dipl.-Ing. Sabrina Schwarz B.Sc.
sabrina.schwarz@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81927
Sub-Projektleiter*in
13.11.2024 - 30.06.2027
Projektmitarbeiter*in
01.07.2024 - 12.11.2024
BOKU Partner
Externe Partner
TIWAG
keiner
Partner
GeoSphere Austria – Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie
keiner
Partner