Nachhaltiges Shiprecycling durch integrierte abfallwirtschaftliche Ansätze in China
Abstract
Der Bestand der Welthandelsflotte zeigt ein stetiges Wachstum; während im Jahr 2005 Schiffe mit einer gesamten Bruttoraumzahl („gross tonnage“ (GT)) von ca. 600 Millionen auf den Weltmeeren unterwegs waren, stieg dies im Jahr 2011 bereits auf über 1 Milliarde an – dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 9 %. Die pro Jahr gebauten Schiffe erreichten im Jahr 2009 eine Bruttotragfähigkeit („deadweight tonnage“) von 117 Millionen im Vergleich zu 82 Millionen im Jahr 2008. Der Recyclingmarkt für Schiffe mit einer Bruttoraumzahl >499 GT zeigt in den Jahren 1990 bis 2006 einen zyklischen Verlauf: 1990 wurden ca. 2 Millionen GT abgewrackt, 1999 wurde ein Höhepunkt von ca. 20 Millionen GT erreicht, um 2006 wieder auf ca. 4 Millionen GT zu sinken. Schiffrecyclingaktivitäten in China begannen in den 1960er Jahren und haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten rasant entwickelt: China war zweimal weltweit führend hinsichtlich der abgewrackten Bruttoraumzahl (1993 und 2003). Der Schiffrecyclingmarkt ist unstet bezogen auf die involvierten Länder – dies ist sehr stark abhängig von Schrottpreisen und lokalen Bedingungen. Nachhaltige und integrierte Schiffrecycling-Aktivitäten können eine große Menge von Sekundärrohstoffen bereitstellen; dies ist v.a. für China mit einer stetig steigenden Nachfrage an Sekundärrohstoffen wichtig. Zusätzlich können diese Aktivitäten Arbeitsplätze bringen und die Verschmutzung der marinen und fluvialen Umwelt reduzieren. Die Verschrottung von Schiffen führt gegenwärtig auch zu Umweltproblemen, z.B. durch die Erzeugung und unsachgemäße Entsorgung von festen und flüssigen gefährlichen Abfällen (z.B. Öle, Treibstoffe, Asbest, Schwermetalle etc.). Dieses Projekt legt ein Hauptaugenmerk auf Ressourceneffizienz und Emissionsminderung. Beide Aspekte sind wichtig für den chinesischen Schiffrecyclingsektor weil: • Ressourceneffizienz im Sinne der Bereitstellung von mehr und hoch qualitativen Sekundärrohstoffen die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit erhöht; • Die Reduzierung der Emissionen in Zukunft in China gesetzlich verankert wird und damit Vorschriften einzuhalten sind und • Die Verbesserung der Arbeitsbedinungen und Sicherheitsmaßnahmen ebenfalls den gesamten Sektor wettbewerbsfähiger machen. V.a. die Einhaltung internationaler Abkommen erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit. Das Hauptziel dieses Projekts ist die Nachhaltigkeit des Schiffrecycling-Sektors in China zu verbessern. Die Emissionen (Altöl, Schwermetalle, POPs) zertifizierter Schiffrecycler sollen im Projektjahr 2 um 10 % und im Jahr 3 um 30 % reduziert werden. Die Hauptaktivitäten in diesem Projekt sind: • Die Entwicklung von Richtlinien und Instumenten für nachhaltiges Schiffrecycling; • Die Einführung nachhaltiger Prozesse in 20 teilnehmenden chinesischen Betrieben; • Eine Nachhaltigkeitsbewertung dieser Prozesse durch ein Inspektionssystem; • Die Entwicklung von Gesetzesentwürfen und Normen im Rahmen eines Politikdialoges und • Die Gründung eines chinesischen Schiffrecyclingnetzwerks.
- Schiffsrecycling
Mitarbeiter*innen
Gudrun Obersteiner
Dipl.-Ing. Dr. Gudrun Obersteiner
gudrun.obersteiner@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81319
Projektleiter*in
30.07.2013 - 29.07.2016
Peter Beigl
Dipl.-Ing. Mag.rer.soc.oec. Peter Beigl
peter.beigl@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81314
Projektmitarbeiter*in
30.07.2013 - 29.07.2016
Stefan Petrus Salhofer
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Stefan Petrus Salhofer
stefan.salhofer@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81342
Projektmitarbeiter*in
30.07.2013 - 29.07.2016
Elisabeth Schmied
Dipl.-Ing. Elisabeth Schmied
elisabeth.schmied@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-81331
Projektmitarbeiter*in
30.07.2013 - 29.07.2016
BOKU Partner
Externe Partner
National Solid Waste Management Centre of China of the Ministry of Environmental Protection of China
keiner
Partner
China Association of Resource Comprehensive Utilization
Mr. Ma Hongchang
Partner
Beijing University of Civil Engineerring and Architecture
Mr. Zhang Mingshun
Partner