Gewählte Diplomarbeit / Masterarbeit:
Lisa Patricia Hobl
(2019):
Monitoring von Clostridienkontaminationen in Rohmilch zur Überprüfung der Hartkäsereitauglichkeit.
Diplomarbeit / Masterarbeit - Institut für Lebensmittelwissenschaften,
BOKU-Universität für Bodenkultur,
pp 102.
UB BOKU
obvsg
Datenquelle: ZID Abstracts
- Abstract:
- Clostridium tyrobutyricum ist hauptverantwortlich für die sogenannte Spätblähung, die während des Reifungsprozesses von Käse auftritt und dessen Struktur durch Gasbildung zerstört. Dies macht den Käse unverkäuflich und führt zu enormen wirtschaftlichen Verlusten für die Produzenten. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Qualität von Rohmilchproben hinsichtlich ihres Clostridiengehaltes über einen Zeitraum von zehn Wochen untersucht. Dabei wurde mittels zweier Methoden, die beide auf dem MPN (Most Probable Number)-Prinzip beruhen, der Clostridiensporengehalt von Kuhmilchproben unterschiedlicher Milchlieferanten untersucht. Bis auf die Milchproben eines Lieferanten, dessen Proben konstant niedrige Sporengehalte aufzeigten, unterlagen die Proben aller Lieferanten starken Schwankungen. C. tyrobutyricum war dabei die am häufigsten identifizierte Spezies (90,1% aller isolierten Mikroorganismen). Eine höhere Selektivität der neuen AMP-Methode bezüglich der Detektion von käsereischädlichen Clostridien, im Gegensatz zur herkömmlichen MPN-Methode, konnte festgestellt werden. Weiters wurden Milchproben analysiert, die sich insbesondere in den Fütterungsbedingungen der Kühe unterschieden. Milchproben aus traditioneller, silagefreier Produktion wiesen sehr geringe Sporenkonzentrationen auf. Nur bei 2% aller Proben konnten Clostridiensporen detektiert werden und auch das nur in einem sehr geringen Ausmaß von 75 Sporen pro Liter Milch. Die Proben hingegen, die aus konventioneller oder biologischer Haltung stammten, wiesen hohe Sporenwerte auf. Die Ergebnisse zeigen, dass eine regelmäßige Detektion von käsereischädlichen Sporenbildnern in der Rohmilch unerlässlich ist. Außerdem konnten die Auswirkungen der unterschiedlichen Umwelt- und Fütterungsbedingungen auf die Sporenbelastung der Milch sowie die Bedeutung einer guten Hygienepraxis in der Milchproduktion aufgezeigt werden.
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Beurteilende(r):
Domig Konrad
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1.Mitwirkender:
Burtscher Johanna