Physikalisch-chemische Eigenschaften von mikrobiell hergestelltem Kasein
Abstract
Die Umgestaltung unseres Lebensmittelsystems in Richtung Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Ausgangspunkt für die Erreichung des Pariser Abkommens und der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen. Da die Verwendung von tierischen Inhaltsstoffen und Lebensmitteln zu den globalen Umweltproblemen beiträgt, ist die Wende hin zu alternativen Proteinquellen ein wichtiger Hebel zur Erreichung dieser globalen Vereinbarungen. Die Proteinwende beschreibt diesen Wechsel von tierischen Proteinquellen hin zu alternativen Proteinquellen wie pflanzlichen oder präzisionsfermentierten Proteinen. Insbesondere die Präzisionsfermentation bietet vielversprechende Lösungen für die Herausforderung, Proteine nachhaltig, effizient und mit geringeren Umweltauswirkungen, aber gleichzeitig mit spezifischer Funktionalität zu produzieren. Milch und ihre Proteine stehen im Fokus der Forschung und wirtschaftlichen Aktivitäten im Bereich der Präzisionsfermentation, insbesondere Käse als wichtiger Anwendungsbereich für diese Proteine. Ein großes Hindernis bei der Entwicklung innovativer Lebensmittelprodukte aus präzisionsfermentierten Milchproteinen ist ein mangelndes Verständnis der Beziehung zwischen Lebensmittelstruktur und -textur. Konkret besteht eine große wissenschaftliche Lücke im Verständnis, wie sich die physikalisch-chemischen Eigenschaften von Emulsionsgrenzflächen und deren Struktur auf die Textur von Lebensmitteln auswirken. Das mangelnde Verständnis dieses Zusammenhangs führt auf mehreren Ebenen zu Schwierigkeiten, insbesondere bei der Anwendung und Verwendung von Proteinen, die durch Präzisionsfermentation hergestellt werden. Milchproteine werden häufig als funktionelle Zutaten in Lebensmitteln verwendet und spielen eine Schlüsselrolle bei der Bestimmung der endgültigen Textur, Struktur und anderer sensorischer Eigenschaften des Lebensmittels. Die physikochemischen Eigenschaften der Öl-Wasser-Interphase können jedoch das Verhalten und die Leistung dieser Proteine in Lebensmittelsystemen beeinflussen. Ohne ein klares Verständnis dieses Zusammenhangs kann es schwierig sein, vorherzusagen, wie sich Milchproteine in verschiedenen Lebensmittelanwendungen verhalten werden, was zu uneinheitlichen oder suboptimalen Ergebnissen führen kann.
- Milchproteine
- Rheologie
- Lebensmittelstruktur
- Gelierung
Mitarbeiter*innen
Philipp Lawrence Fuhrmann
Dr. Philipp Lawrence Fuhrmann
philipp.fuhrmann@boku.ac.at
Tel: +43 1 47654-75466
Projektleiter*in
01.12.2023 - 30.11.2026
Konrad Domig
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Konrad Domig
konrad.domig@boku.ac.at
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Sub-Projektleiter*in
01.12.2023 - 30.11.2026